30 Jul

Sommerbardenbrief im August 2016

Sommerbardenbrief im August 2016

Sommerbardenbrief

1.) CD-Angebot im August
2.) Kräuterwanderung mit Frau Immergrün am 14. August zur Rosenwies
3.) Großer Friedensmarsch in der Ukraine
4.) Diplom-Psychologin Sylvia Harke im Gespräch mit dem Liedermacher & Barden Jens Eloas Lachenmayr

5.) die Letzten Radio & Fernseh-Interviews mit Eloas

 

1.) CD-Angebot im August:  CD Die blaue Blume/Pilgerreise/ICH-Botschaften zum beliebigen Preis !!!

Schicke per Post im Briefumschlag eine beliebige Summe und schreibe dazu, welche CD (s) Du haben willst.
Dann sende eine Mail und informiere noch einmal über die Summe die Du abgeschickt hast und die CD, welche Du haben willst.
Es geht bei dieser Aktion darum, dass Du frei wirst Dir selbst zu überlegen, was Dein Herzenswunsch ist und diesen auch bei geringer finanzieller Möglichkeit zu ermöglichen.
Gleichzeitig dürfen die, welche größere finanzielle Möglichkeiten haben gerne zum Ausgleich beitragen und mehr schicken.
Das ganze geht auch über Paypal unter: paypal.me/JensEloasLachenmayr  oder  über unsere Netzseite  rechts auf den Paypal- Spendenticker klicken  oder

Jens Eloas Lachenmayr, GLS-Gemeinschaftsbank,  IBAN: DE05430609670075241300  BIC: GENODEM1GLS    Konto: 75241300   BLZ: 430 609 67

Schicke dann einfach noch eine Bestellungsmail mit Adresse hinterher oder schreibe bei Paypal im Betreff, was Du bestellen willst.

Wenn Du das nicht willst, darfst Du wie gewohnt über unseren Online-Shop zu den gewohnten Regeln bestellen: www.eloasminbarden.de

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2.) Kräuterwanderung mit Frau Immergrün am 14. August im Heiligenberger Wald

am Sonntag den 14.August 2016, von 15 bis ca 17 Uhr
bietet Frau Immergrün eine Kräuterwanderung vom Naturatelier Altheim bis zur Rosenwies an.

Zusammengefasst: Treffpunkt 15 h beim Naturatelier in 88699 Altheim/Frickingen
Dauer: ca 2 Stunden
Beitrag pro TeilnehmerIn: 10 Euro
Anmeldung:  an info@immergrueneerde.de oder spontan dazu kommen.
Wer sich angemeldet hat, bitte verbindlich kommen, damit wir nicht unnötig warten müssen.

Liebe Grüße
Satya Nadja Immergrün

Immergrün Versand
Zum Vogelsang 4
88699 Frickingen-Altheim

Tel: 07554 – 21 49 275
info@immergrueneerde.de
http://www.immergrueneerde.de
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3.) Großer Friedensmarsch in der Ukraine

Als Politiker und CDU-Mitglied gehörte Willy Wimmer 33 Jahre lang dem Deutschen Bundestag an. Der Jurist
war von 1985 bis 1992 verteidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU sowie Parlamentarischer
Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Als Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung
bei der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) konnte Willy Wimmer zudem ab
1994 sieben Jahre lang zahlreiche internationale Kontakte knüpfen.
Riesiger Friedensmarsch in der Ukraine –
ZehntausendePilger demonstrieren gegen Kriegspolitik und Verarmung
Von Willy Wimmer
Ein riesiges Heer von Pilgern hat sich aus drei Richtungen nach Kiew aufgemacht, um friedlich gegen
miserable Lebensumstände, den Krieg und die vom Westen gestützte Putschregierung der Ukraine zu
demonstrieren. Laut Internet-Berichten beobachtet der ukrainische Geheimdienst SBU die enormen
Prozessionen. Doch diese sind so groß, dass sich bisher weder Armee noch die ukrainischen Faschisten trauen,
die Friedensprozession anzugreifen.
Mit den Bildern aus der Ukraine wird das ganze Dilemma in Europa deutlich. In der Ukraine haben die
Kirchen den Menschen noch etwas zu sagen und die Menschen lassen sich nicht alles durch die Regierenden
bieten. Die Menschen wollen Frieden und sie gehen dafür nicht nur auf die Straßen. Sie pilgern über Hunderte
von Kilometern und nehmen damit unglaubliche Strapazen auf sich. Der damit deutlich werdende Aufschrei
der Menschen gegen die gegenwärtigen Verhältnisse ist so dramatisch, dass weder die Staatsgewalt noch
die rechtsfaschistischen Kräfte es wagen, sich den Pilgern in den Weg zu stellen.
Wo sind bei uns die Pilgerzüge, die sich den Kriegstreibern in den Weg stellen, und wo die Kirchen, deren
Priester den Menschen noch etwas zu sagen haben? Die Bilder könnten gegensätzlicher nicht sein. Der Westen,
der hinter dem schlimmen Schicksal der Ukraine steht und alles dort letztlich zu verantworten hat, glänzt
durch Militärmanöver und dramatisches Säbelrasseln. Dagegen zeigen die Menschen in einem tiefgläubigen
Land mit ihren Friedenszügen, was der christliche Glaube in und für ein Volk bewirken kann.
Wir im Westen sollten uns nicht täuschen, was die tatsächliche Lage in der Ukraine anbelangt. Dabei ist es
geradezu unglaublich, dass die Pilgerzüge im Westen der Ukraine ihren Ausgang genommen haben. In dem
Teil der Ukraine, der schon dem Bilde nach an das alte Österreich erinnert und der bislang nach Westen oder in
die Eigenstaatlichkeit strebte.
Wer in den letzten Jahren nach dem westlich unterstützten Putsch gegen die legitime Regierung in Kiew
angenommen hatte, dass es keine staatliche Kooperation mit den alten faschistischen Strukturen in diesem
Lande geben würde, sah sich enttäuscht. Die Europäische Union hatte nicht das Geringste dagegen
einzuwenden, riesige Finanzströme dem »Rechten Sektor« zugutekommen zu lassen, solange sich diese Kräfte
gegen den Russisch sprechenden Teil der Ukraine oder Russland selbst einsetzen ließen.
Der deutsche Widersinn kam dabei besonders deutlich zu Tage.Hier wurde der Verbotsantrag gegen die NPD
beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Und deutsches Regierungsgeld stärkte die »Asow-« und
sonstigen Bataillone im Kampf gegen alles das, was »russisch« war und ist.
Die Pilgerzüge haben nichts von dem an sich, was in den letzten Jahren die Wiege des russischen Volkes in
Europa so auseinandergetrieben hatte. Man muss sich in beiden Ländernnur einmal die Mehrzahl der Ehepaare
ansehen, um eines feststellen zu können: Russen heiraten Ukrainer und umgekehrt. Hier haben nach dem
Zerfall der Sowjetunion jene westlichen Kräfte angesetzt, die schon vor dem Ersten Weltkrieg über das Council
on Foreign Relations aus Chicago alles unternommen haben, die österreichisch-ungarische
Doppelmonarchie auseinander zu jagen.
Das für Mitteleuropa so desaströse amerikanische Modell wurde nach dem Zerfall der Sowjetunion nicht nur in
der Ukraine umgesetzt. Russland ist jetzt das Ziel. Dagegen stehen die Menschen in der Ukraine auf. Sie
wollen sich ihre Mitmenschlichkeit nicht auch noch nehmen lassen. Und es ist das christliche Kreuz, das ihre
Friedenspilgerzüge bestimmt.

Aktuellste Informationen zum Friedensmarsch hier:
http://www.mmnews.de/index.php/politik/79728-ard-zdf-verschweigen-friedensprozession-in-der-ukraine

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4.) Diplom-Psychologin Sylvia Harke im Gespräch mit dem Liedermacher & Barden Jens Eloas Lachenmayr

Diplom-Psychologin Sylvia Harke im Interview mit Jens Eloas Lachenmayr im Rahmen ihres Buches HOCHSENSIBEL – WAS TUN ?  Ein Buch welches die Problematiken von Hochsensiblen Menschen und deren Möglichkeiten und Potenziale aufzeigt:
F:  =  Frage;    A: =  Antwort

F: „Würdest Du Dich selbst als hochsensibel bezeichnen?
A: „Ich habe oft versucht, das hinter einer rauen Schale zu verbergen. Denn ich wollte sicher sein, dass ich gut bestehen kann in dieser Gesellschaft und als Vater. Deshalb hätte ich eine solche Frage in der Vergangenheit gar nicht so dicht an mich heran kommen lassen. Ich habe gemerkt, dass mir Vieles sehr sehr nah geht. Und weil mir Vieles so nahe geht, hatte ich früher die Angewohnheit, nach außen hin arrogant zu wirken. Das waren jedenfalls Rückmeldungen von anderen. Einen gewissen Schutz zu haben, ist für mich in meinem Beruf als Musiker auch eine Überlebensstrategie. Viele Menschen kamen auf mich zu, da sie meine Lieder sehr bewegend fanden und mit mir in eine Begegnung kommen wollten, die ich so gar nicht zulassen konnte, weil ich wahrscheinlich sonst aufgefressen worden wäre.

F: „Wie hast Du Deine Hochsensibilität in der Kindheit in Erinnerung?“
A: Sehr früh war ich schon eigenständig. Ich bin früh sauber geworden, bin früh quasi aus dem Nest gefallen, ich war schnell selbständig, um unabhängig zu werden. Diese Unabhängigkeit war für mich immer sehr wichtig, um ein gewisses Maß an Selbstbestimmtheit zu haben. Als ich in die Schule kam, war es oft so, dass ich mit der Anforderung, die von außen kam, gar nicht so gut umgehen konnte. Ich war sehr nervös und unruhig, weil ich immer viele Ideen hatte. Es war dann so, dass ich ganz viel Natur um mich brauchte, um wieder zu meiner Mitte zu finden. Diese vielen Eindrücke, die auf mich einströmten, wurden für mich zunehmend schwieriger.“

F: „Hast Du Dich auch als Außenseiter erlebt?“
A: „Da ich in meiner Jugend manches sehr intensiv wahrgenommen habe, wie zum Beispiel die Zerstörung der Natur, fühlte ich mich dadurch sehr angegriffen. Ich war jedoch auch jemand, der das mitgeteilt hat. Ich konnte den Schmerz dann kaum aushalten, wenn andere darüber so lapidar hinweg gegangen sind. Ein Beispiel für Dinge, die mich sehr aus meiner Mitte gerissen haben, waren laute Geräusche. Wenn ich im Wald war, und ich war viel im Wald, hat mich das Geräusch von Düsenjägern unglaublich aus der Fassung gebracht. Da war ein Ohnmachtsgefühl in mir. Dass ich gemerkt habe, ich kann nichts gegen diese Lautstärke tun oder gegen die Rohheit, mit der die Erde behandelt wurde. Auch wenn Bäume gefällt wurden, das hat mich dann so mitgenommen, dass ich dann, um diesen Schmerz nicht mehr fühlen zu müssen, in einen Aktionismus gegangen bin. Ich wurde auch aggressiv, wenn ich Menschen begegnete, die z.B. Pelzmäntel trugen. Das war ein Versuch, diesen inneren Druck abzubauen, denn ich hatte fast keine Filter, und diese schwachen Filter habe ich auch heute noch.
F: „Wie hast Du gelernt, mit Deiner Veranlagung als hochsensibler Mensch zurechtzukommen?“
A: „Die Kunst, war für mich eine Möglichkeit, mit meiner Hochsensibilität umzugehen. Früher hatte ich unglaublich starke Angstzustände, schon in einem sehr frühen Alter. Mein erster Vater ist sehr früh von mir gegangen, dann hatten wir einen Autounfall, da war ich fünf Jahre. Bei diesem Autounfall ist meine Mutter querschnittsgelähmt geworden, und mein zweiter Vater ist dabei ums Leben gekommen. Dann wurden wir von einem dritten Papa adoptiert. Diese frühen Eindrücke hatten sich bei mir so eingebrannt, dass ich in der Pubertät bereits wahnsinnige Angstzustände erlebt hatte. Da bin ich nachts im Bett aufgewacht und hing zwischen den Welten. Ich war nicht richtig wach und konnte aber auch nicht schlafen. Ich nahm Zwischenwelten war, und das war sehr Angst besetzt. Mit 15 Jahren bemerkte ich, dass mir die Musik viel Trost spenden konnte. Ich spielte Flöte, Gitarre und Klavier. Mit 15 Jahren schrieb ich mein erstes Lied. Meine Lieder sind eigentlich ursprünglich nur für mich selbst geschrieben worden: zum Trost für mich in der Nacht, wenn ich Angst hatte. Es war ein bedrohliches Gefühl, das durch meine Erlebnisse und meine Hypersensibilität entstanden ist. Ich war sehr wach und wahrnehmend. Wenn man das als Kind zu stark intellektualisieren musste, ist das schade. Ganz wichtig war für mich die Jugendgruppe. Mit 13 Jahren bin ich da rein gegangen. Wir haben viele Reisen in ganz Deutschland unternommen, wir haben viel gesungen und sind gewandert. Es war eine sehr prägende Zeit für mich. Die Qualität der übergroßen Feinfühligkeit konnte endlich in eine konstruktive Richtung fließen. Statt in die  Aggression zu gehen, konnte ich nun Poesie schreiben. Ich glaube, dass alle Menschen, die unter dieser Welt leiden, weil sie sich so rau und mechanisch darstellt, die Kunst für sich selbst und andere heilsam nutzen können. Ich wage zu behaupten, dass ganz viele Menschen, die in sehr angepassten Berufen sind, weil sie Angst haben vor der rauen sogenannten Wirklichkeit. Sie haben sich deshalb möglicherweise den Beruf des Beamten gewählt, weil sie hochsensibel sind. Sie glauben, dass sie sonst untergehen würden. Ich habe mal einen Mitarbeiter beim Arbeitsamt kennengelernt, der unter dem Druck der Anforderungen zusammen gebrochen war und somit seinen sicheren Beamtenjob aufgeben musste. Er konnte den Druck von oben nicht länger mehr nach unten weitergeben.

F: „Wie hast Du Deine berufliche Entwicklung als Musiker erlebt?“
A: „Als ich von der Musik leben musste, war die Anfangseuphorie schnell weg. Ich bin relativ schnell deutschlandweit und darüber hinaus bekannt geworden. In dieser Zeit war ich sehr kreativ. Ich habe dann aber auch die Schattenseiten mitbekommen, weil ich zum Teil das übliche Spiel des Drucks mit den Medien mitgespielt habe. Mein Publikum hatte mich beim Wort genommen und sehr hohe Erwartungen in mich gesetzt, den ich gar nicht gerecht werden konnte. Ich konnte diesem Druck nicht mehr standhalten, so in der Öffentlichkeit zu stehen. Ich wurde zuerst von der Presse hochgejubelt und danach wieder runter gezogen und diffamiert. Mit der Zeit habe ich dann so etwas wie einen Panzer um mich gelegt. Das wurde mir dann, wie gesagt, als Panzer ausgelegt. Zu dem damaligen Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass ich diesen ganzen Anforderungen gar nicht anders gerecht werden konnte. Ich wurde sehr verschlossen. Ich suchte viel Entspannung in der Natur, um wieder in Balance zu kommen. Es war eine sehr schwierige Zeit für mich, weil ich mich dadurch mehr isolierte, denn ich hatte auch Sehnsucht nach Begegnungen. Gemessen zu werden, an seinen eigenen Liedern, ist gar nicht so einfach. Wenn man die Lieder in der Inspiration aus einer höheren Quelle empfängt, die natürlich auch idealistisch ist, wenn man daran gemessen wird und gleichzeitig in der rauen Welt bestehen zu müssen, das war sehr schwierig. Ich war deshalb jedes Jahr für ca. 2 Monate in Irland, um mich dort zu regenerieren. Als ich wirklich kapitulieren musste vor diesem Anspruch, ging das einher mit einem Burnout und einer starken Krise. Die Presse packte mich in dem Moment, als meine Mutter gestorben war. Sie berichtete zu dieser Zeit über mich, dass ich in einen Gerichtsprozess verwickelt war wegen unerlaubtem Musizieren auf der Straße. Es war für mich eine ganz intensive Einweihung, da ich wirklich kapitulierte. Ich erkannte, dass ich diesen äußeren Anforderungen gar nicht gerecht werden kann. Ich kann es nicht allen recht machen. Ich kann nur versuchen, mir treu zu bleiben und der Verantwortung meinen Kindern gegenüber gerecht zu werden.

F: „Diese Extreme, entweder zu stark im Außen oder im Innen zu sein, sind sehr typisch für Hochsensible.“
A: „Diese Extreme von Innen und Außen sind auch in all den Jahren für mich das Spannungsfeld gewesen. Einerseits hatte ich teilweise 200 Konzerte im Jahr. Da war ich sehr stark im Außen. Der Gegenpol war dieses tibetische Kloster in Irland. Da habe ich dann wirklich wochenlang nichts anderes getan, als aufs Meer hinauszustarren. Dort habe einfach nichts gemacht. In den ersten Wochen hatte ich noch nicht mal den Gedanken daran, je wieder kreativ zu werden. Mit jeder Woche bemerkte ich, wie ich besser entspannen konnte und mich von innen spüren konnte. Durch diese existentielle Krise vor 3 Jahren, in Verbindung mit dem Burnout, habe ich einen Schlüssel entdeckt. Ich glaube nicht mehr, dass ich alles kontrollieren kann. Ich gebe mich dem Fluss der Dinge hin, lasse mir mehr Zeit, auch wenn ich eine klaffende Wunde habe durch meine Erlebnisse. Ich fühle diese dann erst einmal, ohne etwas dagegen unternehmen zu wollen. Im Alltag gebe ich mir mehr Freiräume, um nicht mehr in diese Extreme zu verfallen, lange abtauchen zu müssen. Dadurch fließt mehr durch mich hindurch und es bleibt nicht so viel hängen. Früher musste ich immer schnell reagieren: entweder aggressiv oder durch Aktionismus.“

F: „Hast Du das Gefühl, dass dieses Thema auch mit einem übergroßen Verantwortungsbewusstsein zu tun hat?“
A: „Grundsätzlich liegt die Welt auf meinen Schultern. (Lacht) Wenn ich es nicht mache, dann geht die Welt unter. So fühle ich mich oft. Ich war sehr früh überverantwortlich als Erstgeborener in meiner Familie. Ich wurde Heilpraktiker, um meine Mutter zu heilen. Nach vier Jahren hatte ich erkannt, dass ich eigentlich nur für meine Mutter HP werden wollte. Dann wurde ich Schauspieler im Musicalbereich. Sehr schnell bekam ich Anfragen für Auftritte als Musiker. Das ging alles so schnell, ich begann dann, auf Tour zu gehen.“

F: „Ist es so, das Deine Kunst und Musik Dir geholfen hat, besser mit Deiner Hochsensibilität umzugehen?“
A: „Ja, unbedingt! Also, die ist Musik eine Ausdrucksform des Sensiblen, das nicht mehr bekämpft werden muss. So lernte ich, dass ich dazu stehen kann, ohne verstecken zu müssen, dass da in mir etwas Sensibles ist. Ich muss das nicht mehr kaschieren, aus Angst verletzt zu werden. Bei mir ist der Prozess ganz anders abgelaufen, als bei den meisten Musikern. Am Anfang kam meine Musik wie von einem anderen Stern, ich kam mir selbst vor, wie von einem anderen Stern. Mir hat die Musik geholfen, auf dieser Erde anzukommen. Mittlerweile wird meine Musik rhythmischer. Früher war sie wie darüber schwebend. Ich kann mir auch vorstellen, später mal zu rocken. Je mehr ich zu dieser Sensibilität stehe, umso mehr kann ich mich einer echten Rauheit bedienen, wenn sie von der Sensibilität geführt ist. Ich kann das dann auch so stehen lassen. Ich fühle mich so, dass ich wie mit Flügeln auf die Welt kam. In einem meiner Lieder singe ich auch, dass die Flügel im Staub hingen. Ich komme mehr und mehr auf dieser Erde an und möchte mich mit der Erde mehr verbinden. Ich will das hier lieben. Und trotzdem ist es sehr schwer für mich auszuhalten, diese Machstrukturen hier auf der Erde zu erleben. Ich möchte damit nicht viel zu tun haben und trotzdem begegnen sie mir. Ich möchte, dass der Mensch frei sein darf in seinem Sein. Diese Enge, die ich immer wieder wahrnehmen muss, macht mir auch sehr viel zu schaffen. Wenn ich sehen muss, wie viel von Menschen gemachte Ungerechtigkeit, Leid, Schmerz und Krieg hier existiert, dann ist es schwer, das auszuhalten. Ich frage mich dann immer, was kann ich tun. Das, was ich mit meiner Musik ausdrücken kann, nutze ich natürlich auch als Instrument, um andere Menschen zu bewegen und in die Tat zu bringen. Das ist mir ganz wichtig. Ich betätige mich auch außerhalb der Musik kreativ. Die Wohnräume, die ich mir bisher gestaltet habe, sind für mich wie ein Paradies, mit dem Zirkuswagen und der Jurte am Waldraum.“

F: „Du beschäftigst Dich ja sehr stark mit den Kelten und mit Deinen Ahnen. Auch die beiden Weltkriege waren ja sehr entwurzelnd für uns Deutsche. Was kannst Du uns dazu noch sagen?“
F: „Diese Entwurzelung, die wir hier in Deutschland erlebt haben, hat uns von unseren Ahnen weggebracht. Die Vorfahren hatten ein Schamgefühl entwickelt nach dem Nationalsozialismus. Die Volkslieder konnten danach nicht mehr frohen Herzens gesungen werden, weil sie missbraucht wurden. Sie waren unser Kulturgut. Auch zu erkennen, dass unser Großeltern da mitten drin waren, führte dazu, dass wir uns biografisch von unseren Ahnen wegbewegt haben. Wir haben kollektiv versucht, uns von dieser Vergangenheit abzuschneiden. Irgendwann hat uns das alle wieder eingeholt. Für mich war das Thema innerhalb der Musik ein großes Forschungsprojekt. Ich war häufig in Irland und habe beobachtet, wie die Menschen dort ihre Wurzeln leben, ich war in Frankreich, in Italien, in der Schweiz, Österreich und in Schottland, sowie in Osteuropa. Dort lebt die alte Kultur noch richtig. Diese Kraft, die dort zu spüren ist, fehlt uns weitgehend in Deutschland. Ich habe mich auf die Spurensuche begeben. Da kam mir meine Sensibilität sehr entgegen. Wenn ich zum Beispiel in Landschaften stehe, kann ich die Melodie dieser Landschaften förmlich hören und fühlen. Es ist ein Unterscheid, wenn ich in Südirland eine Musik komponiere, als wenn ich das in Frankreich oder Süddeutschland, Norddeutschland oder Ostdeutschland tue. Ich habe mittlerweile auch gelernt, die Melodie unseres Landes hören gelernt und spüre, dass die Sehnsucht der Menschen mittlerweile immer stärker wird, die eigene Identität wieder in unseren Wurzeln zu finden. Die gehen weit in über das 3. Reich hinaus. Die maskuline Christianisierung hat ja hier viel zu gedeckelt. Doch ich möchte hier nicht gegen das Christentum sprechen, ganz im Gegenteil. Das Christentum, das in den keltischen Ländern, wir Irland, Schottland, Wales und in Frankreich gelebt hat, wurde in dem keltischen Kelch aufgefangen. Dieses Wissen wurde in den Kulturen sehr weiblich gelebt. Man spricht ja auch von dem Gral. In der keltisch christlichen Kultur wurde die Göttin noch immer integriert. Es gab nicht einfach nur einen maskulinen Gott. Letztlich ist Deutschland früher auch durch die Kelten geprägt worden. Als hier das Christentum ankam, besonders am Bodensee, wurde das sehr wach aufgefangen. Die irischen Mönche kamen hier her und brachten das Christentum mit. Die keltisch alemannische Kultur hatte das sehr gut integriert. Erst als das maskuline, dominante Christentum aus Rom sich ausbreitete, hatte es das Weibliche verdrängt. Das ist genau auch das, was wir heute erleben. Im Spannungsfeld des Männlichen mit seiner Rauheit und dem Weiblichen in seiner Sensibilität leiden heute sehr viele Männer und Frauen an dieser Art von Polarität. Die Männer, die entweder Machos oder Softies sind. Auch Softie zu sein, hat nicht unbedingt mit einer gelebten Sensibilität zu tun, sondern eher mit einer Schwäche, es nicht wirklich leben zu können. Das Machohafte ist auch die Angst vor der Sensibilität. Es ist die Angst vor der weiblichen Seite.“

F: „Was kannst du den Lesern empfehlen, im Umgang mit ihrer Sensibilität?“
A: „Ich greife da auf meine Erfahrung in der 13-jährigen Bardenausbildung zurück. Da konnte ich auch erfahren, was für eine starke schöpferische Kraft es bedeutet, ein Mann zu sein. Darin kann sich das Polare ausgleichen. Es ist meine Empfehlung als Mann: einerseits die schöpferische Kraft zu leben und andererseits wie ein Kelch zu sein, dass die Sensibilität darin auch stattfinden kann. Es ist für mich ein tiefes Erlebnis geworden, in der Verbindung mit dem keltischen Christentum. Wenn das Polare zur Ruhe kommt, darf alles sein. Dann ist alles möglich. Es ist dann kein Wiederspruch mehr. Dann kann die Frau sowohl voller Kraft sein und gleichzeitig hochsensibel. Auch der Mann kann genauso ein kraftvolles schöpferisches Wesen sein und hochsensibel, weil sie sich dann aus der Mitte begegnen und nicht mehr aus dem Mangel heraus.
Wenn ich es konkreter fassen würde, möchte ich Euch ermutigen, sich aus dem schöpferischen Spiel heraus zu begegnen und nicht aus dem Mangel. So nach dem Motto, ich will etwas von Dir, was ich nicht habe, oder glaube nicht zu haben, sondern sich aus der Ganzheit zu begegnen. Dann kann man sich auch sehr verletzlich zeigen und sich sehr stark öffnen. Als ich meine starke Sensibilität zulassen konnte, konnte ich mich meiner Frau in dieser Verletzlichkeit und Schwäche zeigen, was in mir eine große Stärke erwachsen ließ. Dies gab meiner Frau auch die Möglichkeit, sich stark zu öffnen, so dass wir auch zu den tiefsten Verletzungen in uns kommen konnten. Besonders Frauen leiden ja sehr viel unter der Macht oder Gewalt der Männer. Wenn wir den Mut haben, uns gegenseitig in unserer Sensibilität und in unseren Wunden zu begegnen, kann daraus nur Heilung entstehen. Dann kann der Mann erst wieder in seine schöpferische Kraft kommen und die Frau ebenfalls. Wir brauchen Schutzräume, in denen sich die Paare annähern können. Das geht nicht einfach so schnell. So kann der Mensch zum Herdfeuer seiner Seele finden. Im Keltischen heißt das Anam Cara: der innere Seelenfreund. Dann gibt es keinen inneren Streit mehr. Dann ist man zu Hause angekommen.
F: „Was hat es mit der CD ICH-Botschaften auf sich“
A: Die Ich-Botschaften-CD -Produktion war ein Weg für mich, den Tod meiner Mutter zu verarbeiten und das Thema der Angst vor Identitätsverlust zu heilen. Damit habe ich in der Zeit der Kapitulation eine Ich-Erfahrung geboren. In einer Nacht wachte ich auf, inmitten einer tiefen Schwärze, ich fiel wie ins Bodenlose. In dieser Phase der Verzweiflung fragte ich Gott „Wer ist denn da noch, wenn selbst Du nicht mehr da bist?“ Und in diesem Moment hörte ich wie von ganz weit her oder ganz tief in mir drin: „Ich…ich“…und es war wie, als würde ein Tautropfen bei Sonnenaufgang auf einen Stein aufschlagen und in tausend Kaskaden zerspringen. Das war die Ich-Geburt. Ich hatte so ein Gefühl, wie „ich bin zu Hause“. Ich muss mich nicht mehr mit irgendwas identifizieren. Wenn ich dann in dem Moment gar nichts mehr will, sondern mich hingebungsvoll fallen lassen kann, wie dieser Tropfen, dann komme ich nach Hause. In unserer Welt entwickeln wir eigentlich nur eine Persönlichkeit, um hier besser klar zu kommen. Da kann schon in der Vorschulklasse entstehen, wir merken, wenn wir Witze machen, oder charmant sind oder immer schreien, kommen wir hier gut durch. Das hat nichts mit dem wirklichen Ich des Menschen zu tun. Der Eine identifiziert sich mit seinem Doktortitel, der andere mit seiner Kleinheit. Wenn das einmal alles wegbricht, und wir diese Angst aushalten und diese unglaubliche Leere und nicht das Radio einschalten, erst dann wird eine echte Ich-Erfahrung möglich. Wie wenn man mal ein Kind die Langeweile aushalten lässt, bis aus diesem Kind wieder ein eigener Impuls hervorkommt. Genauso ist es mit der Identitätskrise, wenn diese existentiell wird. Manche werden daran wahnsinnig. Wenn wir das aushalten lernen würden, dann können wir uns selbst als Ich-Qualität erfahren. Bei der Visionssuche im ursprünglichen Sinn wurden die Menschen ohne Kleidung und ohne Identität hinaus in die Wildnis geschickt. Alles fällt ab von ihnen und alles, was an Identifikation noch da war, wird zurückgelassen. Erst in diesem Nichts kann der eigentliche Name erfahren werden, oder die (Lebens-) Aufgabe. Das kommt aus der absoluten Nichtskrise heraus. Es gibt da niemanden im Außen, den Du fragen kannst. Das Traurige ist, dass in unserer Kultur das Ich mit dem Ego verwechselt wird. Das Ich wird in unserer Welt viel zu stark mit materiellen Werten verbunden.

F: Lieber Eloas, ich danke Dir für das Gespräch

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5.) die Letzten Radio & Fernseh-Interviews mit Eloas

http://www.swr.de/landesschau-bw/persoenlich-eloas-lachenmayr-ein-moderner-barde/-/id=122182/did=16570628/nid=122182/1qh5an2/index.html

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