2 Mai

Alles Neu macht der Mai

Alles Neu macht der Mai

Lieber Mensch: Du betrittst hier einen privaten Raum !!!

Liebe Freunde,

“Alles Neu, macht der Mai” – sagt ein altes Sprichwort.
Auch ich habe den Winter genutzt um mich wie die Raupe im Coccon meiner Jurte völlig aufzulösen und neu zu er-finden, um nun im Mai wieder neu geboren wie der Phönix aus der Asche zu fliegen.
Dieses Bild gebrauche ich nicht von ungefähr, denn wir Menschen gehen alle mehr oder weniger alle im Winter  –  oder in Zeiten einer Krise durch diese Wandlungen mehr oder weniger bewusst hindurch.
Oder um ein anderes Bild zu gebrauchen:
Der Adler kann 80 Jahre alt werden. Doch nach vierzig Jahren ist er an einem Punkt angelangt, wo er sich entscheiden  muß:  Wird er sterben, oder begibt er sich durch einen schmerzvollen Wandlungsprozess.
Wenn er sich entschieden hat für den Weg der Wandlung, dann fliegt er oben in seinen Adlerhorst und reißt sich selbst alle Federn aus, schabt sich Krallen und Schnabel an den Felsen ab und wartet einen halben Jahreslauf schutzlos preisgegeben ohne Jagd auf Futter machen zu können, fastend bis ihm ein neues Federkleid, ein neuer Schnabel und neue Krallen gewachsen sind.
Verjüngt und verwandelt springt er dann in sein neues Leben.

Wenn wir Menschen an diesen Punkt der Entscheidung gelangen, den wir oft Krise der Lebensmitte nennen, dann steht für uns meistens alles auf dem Prüfstand.
Ein Alles oder Nichts – Moment.
Oft bekommt die Außenwelt davon nichts mit, da wir gelernt haben unser Gesicht zu bewahren.
Oft wehren wir uns vehement gegen diesen Moment des Wandels und das ist für unsere Menschen aus dem engsten Familienkreis eine echte Zerreißprobe.
Wir kennen die Rituale des Wandels nicht mehr, die aus Chaos neue Ordnung zu schaffen in der Lage sind.
So kann es oft hilfreich sein, still zu werden, allen Widerstand aufzugeben und sich in sich selbst zu versenken, das dort neue Weisheit geboren werden kann.

Ich habe diese Zeit genutzt um einen Rückblick auf mein Leben zu wagen.
Da waren die Jahre des Klosters und der inneren Einkehr im Studium der Heilkunde, da war die Kampf und Bewegungskunst, und Schauspielausbildung und schließlich meine Ausbildung zum Barden.
Über 2000 Konzerte 150 eigene Lieder und ein Fundus an Volksliedern in meinem Kopf und Herz. Dann die Jahre meiner intensiven sozialen Kunstwerke – manche nennen es meine politische Zeit.
Und genau in diesem letztgenannten Feld habe ich die meisten Wunden davon getragen.

Staat und Kirche wurden getrennt und nur die Kunst kann zwischen dem geistigen und dem weltlichen Brücken schlagen.
Wenn ihr das nicht mehr gelingt, wird sie entweder materialistisch oder geistig missbraucht und letztlich dazwischen zermahlen.

Woraus schöpft die Kunst, ist die große Frage dieser Zeit.
Wird sie zum beliebigen persönlichen Ausdruck des Ego eines Künstlers, oder schöpft sie aus dem großen Fundus der Zeiten um sich darin immer wieder neu zu befruchten.
Ist nicht ein Goethe, ein Schiller, ein Hegel oder Eschenbach, Träger dieses großen Schatzes gewesen und haben sie uns nicht unendlich reich damit beschenkt ?

Können wir nicht aus diesem Fundus schöpfen, um auf die drängenden Fragen dieser Zeit Antworten zu erhalten ?

Diese Fragen habe ich mir viele Jahre gestellt und bin immer wieder auf die Brücke zugelaufen, war auch bereits auf ihr eine Zeit gewandert, bis ich immer wieder erkennen musste, die Brücke führt nicht auf die andere Seite.
Es fehlt ein Stück Geschichte.
Dieses fehlende Brückenglied zu suchen, habe ich mich aufgemacht vor Jahren schon und bin fast daran zugrunde gegangen.

Abseits von Gruppierungen die für sich glauben die Wahrheit schon gefunden zu haben, habe ich nach Wurzelstücken gegraben, habe verdammt heiße Eisen angefasst und festgestellt, dass mich immer nur die eigene Angst davor zurückschrecken ließ, tiefer zu graben. Bestimmte Worte waren mir bereits in der Schulzeit so eingeprägt worden, dass ich sie einfach nicht mehr neutral in die Hand nehmen konnte, ohne bestenfalls urteilsbelastet, schlimmstenfalls voller Panik sie schnell wieder von mir zu weisen.

Doch wie in dem großen Epos von Tolkien, dem “Herr der Ringe” gibt es irgendwann keinen Weg mehr zurück, sondern einfach nur vorwärts nach vorne.
Ob ich dann in Mittelerde angelangen werde, oder mich auf Irrpfaden wiederfinde, mag ich zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen, doch spüre ich, dass ich mit der Lüge nicht länger mehr leben kann und mich längst aufgemacht habe wahrhaftig nach der Wahrheit zu suchen.
Die Wahrheit ist nie relativ sondern immer absolut.
Nur kann kein Mensch für sich in Anspruch nehmen, die absolute Wahrheit erkannt  oder gefunden zu haben. Aber auf den Weg der Wahrhaftigkeit kann ich mich machen. Wahr-nehmen kann ich bestenfalls aus meiner menschlich begrenzten Sicht. Dann stehen mir auch die Engel bei, den rechten Weg zu finden.Wie oft weisen wir die Schuld von uns um andere zu beschuldigen ?
Wie oft genauso, lassen wir uns von anderen beschuldigen, ohne für unsere Schuldlosigkeit einzustehen ?

 

Alles Neu, macht der Mai. In diesem Sinne,  Euch allen eine gute Zeit
Von Herzen alles Gute

Eloas Mín Barden

 

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